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Lughnasadh – Der Tanz von Materie und Geist

03. Aug. 2025 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Jahreskreis | 0 Kommentare

Alte Frau mit Sichel im Getreidefeld. Hinter ihr der Gott Lugh
Um den ersten August wird das keltische Fest Lughnasad(h) gefeiert. Es ist ein Erntefest und doch um so viel tiefer als ein einfaches Erntedankfest. Doch der eigentliche Zeitpunkt des Festes ist der achte Vollmond nach Jul, also der Wintersonnwende. Mit dem vollen Mond schließt sich ein Kreis mit der vollen Kraft. Sehen wir uns die Symbolik und Mythologie an, die mit diesem Fest verbunden ist, so wird die ganze Tiefe des Ereignisses offenbar:

Das Fest hat viele Namen. Lughnasadh bedeutet altirisch „Versammlung zu Ehren des Gottes Lugh“. Ein anderer Name des Festes ist Lammas. Der Begriff stammt aus dem Altenglischen und bedeutet „Laib-Messe“, da die ersten gebackenen Brotlaibe der Getreideernte geopfert wurden. Insofern ist das Fest in der Tat zunächst ein Erntefest.

Der Mythologie nach wurde das Fest durch den keltischen Gott Lugh gestiftet, darum „Versammlung zu Ehren des Gottes Lugh“, Lughnasadh. Lugh stiftete das Fest zu Ehren seiner Ziehmutter Tailtiu. Ihr Name geht auf Tala-nt-io zurück, das seinerseits verbunden ist mit talamh, die irische Bezeichnung für „Erde“. Die Ziehmutter des Gottes Lugh ist damit gleichsam die Erde selbst.

Im Buch History of Ireland von Keating heißt es:

„[…] Lug mit dem langen Arm, der Sohn Cians, Sohn Diancechts, Sohn Easar Breacs, […] war vierzig Jahre lang König von Irland gewesen, Lug war es auch, der die Versammlung von Tailtiu zum jährlichen Gedenken an seine Ziehmutter Tailtiu, der Tochter Madhmors, des Königs von Spanien gründete.“

Wer aber ist Lugh, dessen Name das Fest trägt? Die Gestalt des Gottes geht auf die altkeltische Gottheit Lugus zurück. Er soll von den zwei ältesten Völkern Irlands abstammen, den Fomori, einem Volk der Riesen und den Túatha de Danan, einem Göttergeschlecht, den Kindern der Göttin Dana. Lugh verkörpert damit sowohl kosmische wie irdische Qualitäten, Urkraft der Erde und Bewusstseinsimpuls. So war Lugh Druide, Harfenspieler, Dichter, Arzt, Krieger, Handwerker, Schmied, u.v.m. . Lugh ist damit eine Gottheit des inneren Feuers, ja der Verwandlung der Materie in etwas Höheres, Ätherisches, Geistiges. Der Sage nach warf sein Großvater ihn nach seiner Geburt aus einem Kristallturm ins Meer. Dies gleicht dem Sturz der Seele aus kosmischen Bewusstseinssphären in die irdische Welt des Wassers. Lugh ist gleichsam selbst eine axis mundi, eine Weltenachse.

Lughnasadh verbindet also den Dank an die Erde, an die Materie, mit dem wieder frei werdenden Bewusstseinsimpuls. Es ist ein Fest des Loslassens, des Abtrennens und Vollendens und natürlich dem damit verbundenen Dank an die materielle Erfahrung. Wir können uns rituell fragen: Was habe ich gesät? Was geerntet? Was darf ich loslassen? Und vor allem: Was gaben diese materiellen Erfahrungen an das Bewusstsein weiter? Welcher geistige Impuls folgt daraus und wie verändert er mich?

Lughnasadh ist so gesehen ein karmisches Fest, ein Fest der kosmischen Menschwerdung, ein Fest, das der physischen Existenz mit Dank huldigt, um sich des eigenen Nicht- oder vielmehr Überphysischen bewusst zu sein.

Der Vollmond, an dem das Fest gefeiert wird, ist ein Spiegel: Der Mond ist wieder voll und ganz, er nährt und kräftigt und gleichzeitig spiegelt er das Licht der Sonne, des nichtphysischen Bewusstseins.

Lughnasadh – der Tanz von Materie und Geist.















Bild © shutterstock AI Generator



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