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Alice im Pilz-Wunderland

05. Nov. 2019 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Schamanismus, Wahrnehmung | 0 Kommentare

Alice im Wunderland mit Raupe und Pilz

Alices Abenteuer im Wunderland - englischer Originaltitel Alice's Adventures in Wonderland - ist ein erstmals 1865 erschienenes Kinderbuch des britischen Schriftstellers Lewis Carroll. Der allseits bekannte Klassiker enthält viele traumartige, ja psychedelisch wirkende Passagen. Caroll war Mitglied der Society for Psychical Research, einem Verein zur Erforschung parapsychologischer Phänomene, weshalb die Diskussion seit Jahrzehnten gärt, ob die Ideen zum Buch nicht auch unter dem Einfluss psychedelischer Substanzen entstanden sind.

Eine Szene besitzt geradezu eine schamanische Grundnotation: Alice isst hier von einem Pilz und verwandelt sich dabei, so dass eine Taube sie gar für eine Schlange hält. Dies regt eine heftige Diskussion zwischen Alice und dem Tauben-Spirit an, in der sich Alice sogar beinahe selbst vergisst....

[Rechtschreibung nach der Originalübersetzung]

"Nach zwei oder drei Minuten nahm die Raupe die Huhka aus dem Munde, gähnte ein bis zwei Mal und schüttelte sich. Dann kam sie von dem Pilze herunter, kroch in's Gras hinein und bemerkte blos bei'm Weggehen: »Die eine Seite macht dich größer, die andere Seite macht dich kleiner.«
»Eine Seite wovon? die andere Seite wovon?« dachte Alice bei sich.
»Von dem Pilz,« sagte die Raupe, gerade als wenn sie laut gefragt hätte; und den nächsten Augenblick war sie nicht mehr zu sehen.
Alice blieb ein Weilchen gedankenvoll vor dem Pilze stehen, um ausfindig zu machen, welches seine beiden Seiten seien; und da er vollkommen rund war, so fand sie die Frage schwierig zu beantworten. Zuletzt aber reichte sie mit beiden Armen, so weit sie herum konnte, und brach mit jeder Hand etwas vom Rande ab.

»Nun aber, welches ist das rechte?« sprach sie zu sich, und biß ein wenig von dem Stück in ihrer rechten Hand ab, um die Wirkung auszuprobiren; den nächsten Augenblick fühlte sie einen heftigen Schmerz am Kinn, es hatte an ihren Fuß angestoßen!
Über diese plötzliche Verwandlung war sie sehr erschrocken, aber da war keine Zeit zu verlieren, da sie sehr schnell kleiner wurde; sie machte sich also gleich daran, etwas von dem andern Stück zu essen. Ihr Kinn war so dicht an ihren Fuß gedrückt, daß ihr kaum Platz genug blieb, den Mund aufzumachen; endlich aber gelang es ihr, ein wenig von dem Stück in ihrer linken Hand herunter zu schlucken.

»Ah! endlich ist mein Kopf frei!« rief Alice mit Entzücken, das sich jedoch den nächsten Augenblick in Angst verwandelte, da sie merkte, daß ihre Schultern nirgends zu finden waren: als sie hinunter sah, konnte sie weiter nichts erblicken, als einen ungeheuer langen Hals, der sich wie eine Stange aus einem Meer von grünen Blättern erhob, das unter ihr lag.
»Was mag all das grüne Zeug sein?« sagte Alice. »Und wo sind meine Schultern nur hingekommen? Und ach, meine armen Hände, wie geht es zu, daß ich euch nicht sehen kann?« Sie griff bei diesen Worten um sich, aber es erfolgte weiter nichts, als eine kleine Bewegung in den entfernten grünen Blättern.
Da es ihr nicht gelang, die Hände zu ihrem Kopfe zu erheben, so versuchte sie, den Kopf zu ihnen hinunter zu bücken, und fand zu ihrem Entzücken, daß sie ihren Hals in alle Richtungen biegen und wenden konnte, wie eine Schlange. Sie hatte ihn gerade in ein malerisches Zickzack gewunden und wollte eben in das Blättermeer hinunter tauchen, das, wie sie sah, durch die Gipfel der Bäume gebildet wurde, unter denen sie noch eben herum gewandert war, als ein lautes Rauschen sie plötzlich zurückschreckte: eine große Taube kam ihr in's Gesicht geflogen und schlug sie heftig mit den Flügeln.

»Schlange!« kreischte die Taube.
»Ich bin keine Schlange!« sagte Alice mit Entrüstung. »Laß mich in Ruhe!«
»Schlange sage ich!« wiederholte die Taube, aber mit gedämpfter Stimme, und fuhr schluchzend fort: »Alles habe ich versucht, und nichts ist ihnen genehm!«
»Ich weiß gar nicht, wovon du redest,« sagte Alice.
»Baumwurzeln habe ich versucht, Flußufer habe ich versucht, Hecken habe ich versucht,« sprach die Taube weiter, ohne auf sie zu achten; »aber diese Schlangen! Nichts ist ihnen recht!«
Alice verstand immer weniger; aber sie dachte, es sei unnütz etwas zu sagen, bis die Taube fertig wäre.
»Als ob es nicht Mühe genug wäre, die Eier auszubrüten,« sagte die Taube, »da muß ich noch Tag und Nacht den Schlangen aufpassen! Kein Auge habe ich die letzten drei Wochen zugethan!«
»Es thut mir sehr leid, daß du so viel Verdruß gehabt hast,« sagte Alice, die zu verstehen anfing, was sie meinte.
»Und gerade da ich mir den höchsten Baum im Walde ausgesucht habe,« fuhr die Taube mit erhobener Stimme fort, »und gerade da ich dachte, ich wäre sie endlich los, müssen sie sich sogar noch vom Himmel herunterwinden! Pfui! Schlange!«
»Aber ich bin keine Schlange, sage ich dir!« rief Alice, »ich bin ein – ich bin ein –«
»Nun, was bist du denn?« fragte die Taube. »Ich merke wohl, daß du dir etwas ausdenken willst!«
»Ich – ich bin ein kleines Mädchen,« sagte Alice etwas unsicher, da sie an die vielfachen Verwandlungen dachte, die sie den Tag über schon durchgemacht hatte.
»Eine schöne Ausrede, wahrhaftig!« sagte die Taube im Tone tiefster Verachtung. »Ich habe mein Lebtag genug kleine Mädchen gesehen, aber nie eine mit solch einem Hals! Nein, nein! du bist eine Schlange! das kannst du nicht abläugnen. Du wirst am Ende noch behaupten, daß du nie ein Ei gegessen hast.«...."

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Bild © Stefan Brönnle (Vorlage: Varlamova Lydmila /shutterstock)

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