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Bio-Mineralwasser?

09. Sept. 2018 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Ökologie, Wasser | 0 Kommentare

Flasche "Bio-Mineralwasser" von Christinen

Neulich wurde ich stutzig. Da rühmte sich ein in Flaschen verkauftes Mineralwasser als „Bio-Mineralwasser". Wie kann Wasser bio sein? Ein Werbegag? Schlicht der nächste Marketingwahnsinn? Oder doch eine gute Idee? - Vielleicht von allem ein bisschen.

Zunächst sollte es uns bewusst sein: Alle unverarbeiteten Lebensmittel sind bio. Bio heißt schlicht Leben. Der biologische Anbau von Früchten unterscheidet sich vom konventionellen Anbau dadurch, dass keine künstlichen Düngemittel und Pestizide zum Einsatz kommen. Dies hat man – gemessen an der Menschheitsgeschichte – Jahrtausende, also "immer", so gemacht. So gesehen, müsste man „Bio-Lebensmittel" als „konventionell" und das, was im Supermarkt verkauft wird, als „industrielle" oder „chemische" Nahrung bezeichnen. Tun wir aber nicht. Die Industrielle Nahrung hat die Deutungshoheit übernommen als „normal" = „konventionell" zu gelten. Um sich davon abzuheben, wurde das Bio-Siegel entwickelt. Lebensmittel mit Bio-Siegel oder gar dem Siegel eines biologischen Anbauverbandes wie Demeter oder Naturland müssen nach bestimmten, strengeren, Anbauregeln gesäht, gepflegt und geerntet werden. Verarbeitete Nahrungsprodukte dürfen sich nur bio nennen, wenn alle Inhaltsstoffe auf diese Art angebaut wurden.

Doch Wasser wird nicht angebaut. Wie kann Wasser also bio sein? Urheber ist die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V, die ein Bio-Mineralwasser-Zertifikat verleiht. Dazu muss das Wasser frei von Schadstoffen sein. Wiederum eine Selbstverständlichkeit sollte man meinen. Die Wasserwerke und die Mineralwasserindustrie sorgen auch dafür, dass dies so ist – ein Stück weit. Dennoch nimmt konsequenterweise mit unserem Schadstoffausstoß die Schadstoffbelastung auch in unserem Trinkwasser zu. Die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. möchte also mit dem Gütesiegel wiederum hochwertige Qualität kennzeichnen. Die Qualitätsgemeinschaft dazu im Wortlaut: „Wasser-Ernte: Trinkwasser und Mineralwasser werden als natürliche Ressource entnommen, sozusagen „abgebaut". Um die Neubildung oder den „Anbau" von Wasservorräten macht sich aktuell noch kaum jemand Gedanken. Die Prozesse „Wasserabbau" sowie „Wasseranbau" folgen jedoch den gleichen Prozessen wie der Anbau von Bio-Kartoffeln oder Bio-Getreide, allerdings kann die „Vegetationsperiode" deutlich länger sein (bis zu 100 Jahre und mehr).... Bio-Mineralwasser stammt aus besonders reinen Quellen, die die strengen Bio-Mineralwasser-Kriterien hinsichtlich Rückständen von Pflanzenschutzmitteln, Dünger, Uran etc. erfüllen." (Zitat-Quelle)

Soweit so gut. Immerhin möchte man damit ein Bewusstsein schaffen und auch die Nachhaltigkeit scheint Teil des Zertifikats zu sein: „Im Fokus stehen neben dem Reinheitsgebot für Mineralwasser: Die schonende, nachhaltige Gewinnung des Wassers...." Doch was bedeutet in diesem Falle „nachhaltige Gewinnung"? Die abgebildete und zertifizierte Christinen-Quelle immerhin ist keine, denn das Wasser stammt wie der Abfüller selbst bewirbt nicht aus einer solchen: „Christinen Mineralwasser in Bio-Qualität stammt aus einem natürlichen Reservoir in über 400m Tiefe und wird mit hochwertiger, natürlicher Quellkohlensäure versetzt." (Zitatquelle) Das Wasser kommt also aus einem Tiefenreservoir und hat nicht den vollständigen Wasserkreislauf hinter sich gebracht und ist alleine aus einer Quelle ausgetreten. Es werden Reservoire angezapft. Nachhaltig ist das im Grunde nicht. Und so ist das verliehene Bio-Mineralwasser-Zertifikat sowohl im wörtlichen als auch im metaphorischen Sinne des Wortes bio wohl doch eher der übliche Marketingwahnsinn mit Verwirrungsfaktor.

Bild © Stefan Brönnle

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