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Astronomie der Vorzeit: Beispiel Mnajdra/Malta

21. Juni 2016 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Astronomie, Archäologie | 0 Kommentare

Lochbohrungen an einem Stein im Tempel

Die Tempelanlagen von Malta entstanden etwa ab 3600 v. Christus und sind damit deutlich älter als die Pyramiden oder Stonehenge (Jungsteinzeit). Am offensichtlichsten ist die astronomische Orientierung im Südtempel von Mnajdra, wie es zuerst von Paul Micallef 1989 beschrieben wurde: Exakt zu den Tagundnachtgleichen fällt das Licht der aufgehenden Sonne für 5 bis 10 Minuten durch den Eingang, die Tempelachse entlang bis in die „Kopfapsis“. Zur Wintersonnenwende fällt der erste Sonnenstrahl auf einen aufrechten Stein, der mit einem horizontalen Stein eine Art Seitenaltar bildet und sich rechts von der Zentralachse befindet. Zur Sommersonnenwende wird dagegen der linke Seitenaltar beleuchtet.

Der Lichtstrahl der Sonne fällt durch die „Vagina“ der Göttinnengestalt, als die der Tempel gestaltet wurde, in den Tempel und befruchtet sie, so dass sie die Fruchtbarkeit in die nahen agrarisch genutzten Täler hinein „gebären“ kann.
Am Osttempel von Mnajdra befinden sich an der Schwelle zur „Kopfnische“, dem „Chorraum des Tempels“, wenn man so will, zwei Steine mit Reihen gebohrter Löcher. Auf dem östlichen Stein befindet sich eine Gruppe von Löchern, die der Sternengruppe der Plejaden ähnelt. Die Plejaden waren ein wichtiger Beobachtungsmarker, denn ihr heliakischer Aufgang bezeichnete den Frühjahrsbeginn. (Der heliakische Aufgang ist der Tag, an dem der betreffende Stern oder Planet zum ersten Mal kurz vor dem Sonnenaufgang am östlichen Horizont erscheint.)

19 Tage nach den Plejaden geht nun, vom Osttempel aus betrachtet, Aldebaran (im Sternzeichen Stier) auf. Entsprechend finden sich 19 Lochbohrungen im Stein. Zwischen 4000 und 1700 v. Chr., also während der Zeit der Tempelkultur, bezeichnete das Sternbild Stier, dessen Schulter die Plejaden bilden, den Frühlingspunkt. Weitere 13 Tage später folgt der heliakische Aufgang der Hyaden, entsprechend finden wir eine Reihe von 13 Bohrungen. Wie die Plejaden wird auch diese Sterngruppe mythologisch oft als Frauengruppe gedeutet. Bei den römischen Bacchus-Festen umtanzten Mädchen, die die Hyaden darstellten, einen blumengeschmückten Stier.

Alle neun Reihen von Lochbohrungen weisen eine unmittelbare Entsprechung zum heliakische Aufgang von Sternen oder Sterngruppen auf. Nicht nur die Sonne „befruchtet“ also hier symbolisch die Erdgöttin, die sich in der Tempelform zeigt, sondern der Kosmos, der Himmel als Ganzer. Das Kosmisch-Geistige führt zur Verkörperlichung.



Bild: Lochbohrungen am Osttempel von Mnajdra© Stefan Brönnle

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