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Unsere Tiergeister – Die Gans

02. Sept. 2015 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Tiergeister | 0 Kommentare

Gänse

Bei den alten Ägyptern war die Gans aufs Innigste mit der Schöpfung selbst verbunden: Eine Urgans legte das Weltenei, aus dem dann die Sonne (Amon-Re) schlüpfte. Schon hier ist die Gans mit dem Wesen der Schöpfung selbst und der Sonne im Speziellen verbunden. In Ägypten war das Tier auch ein Attribut des Erdgottes Geb, aber auch Amun hatte oft die Erscheinungsform einer Gans.
In der altindischen Mythologie ist die Gans (bzw. der Ganter) ein Gefährte des Brahma. Auch er verkörpert das Schöpfungsprinzip selbst und das Wesen der Seele.

Viel häufiger ist die Gans jedoch mit Göttinnen verbunden. Bei den Kelten galt die Gans als Ausdrucksform der dreifachen Göttin Ceridwen. Je nach Farbe ihres Gefieders war sie Ausdruck einer ihrer drei Aspekte: Als weiße Gans verkörperte sie ihr jungfräuliches, kosmisches Prinzip, mit buntem Gefieder die Schöpfungskraft, Fruchtbarkeit und Mutterschaft und die dunkle Gans war ein Symbol des Todes und der Wandlung. Auch im antiken Griechenland war die Gans Begleiterin und Attribut zahlreicher Göttinnen: Nemesis, Aphrodite und Hera sind nur einige Beispiele dafür. Bei den Römern war die Gans das Tier der Göttin Juno und in ihrem Tempel auf dem Kapitol wurden daher zahlreiche Gänse gehalten. Bei den Germanen gab es den Glauben, Zauberinnen könnten sich u.a. in Gänse verwandeln. Und auch der Frau Hulda (Frau Holle) waren die Gänse heilig.

Schon in der altindischen Mythologie galt die Gans als Seelenvogel. In zahlreichen Märchen tritt sie letztendlich so auch als Begleiterin des Seelen- und Lebensweges auf. Beispielsweise in der Reise des Nils Holgerson, der die weiße Gans als Reittier nutzt. Auch das „Gänsespiel“ nimmt hierauf Bezug. Dabei handelt es sich um ein sehr altes Spirallauf-Spiel. Das Symbol der Spirale bestätigt und vertieft die Verbindung der Gans zum Lebens- und Bewusstseinsweg ins innerste Zentrum und wieder heraus.

Mit der Bewusstwerdung der Seele ist auch die Sonne als Bewusstseinssymbol und Quelle der Schöpfungskraft verbunden. Das ihr zugeordnete Metall ist das Gold. So tritt das Gold mit der Gans als Seelentier in Verbindung: In Äsops Fabel schlachtet ein Mann die Gans, die goldene Eier legt, in der Hoffnung auf einen riesigen Goldklumpen im Bauch der Gans – was zu einem Sprichwort für die ökonomische Unsinnigkeit einer Tat wurde. Im Märchen von der Goldenen Gans findet Dummling unter einer Baumwurzel (also im Erdenreich) eine Goldene Gans. Dies verhilft ihm dazu, das Herz der Königstochter zu erringen und letztendlich so die Königswürde zu erlangen. Auch hier wird das Gold zum Symbol des Bewusstseinsweges und das Königtum zum Ausdruck der erfolgreichen Ganzwerdung der Seele, wozu die Gans verhilft.

Das Brauchtum setzt so die Gans auch mit Zeiten der Wandlung in Beziehung. Zum einen ist dies in heutiger Zeit St. Martin (Martinsgans), einer Zeit des Skorpions und der Geister (Halloween, Allerseelen, Totensonntag,…) - im Keltischen das Ende des Jahres, weshalb der „Jahresvogel“ geopfert wird und ein Lebensweg (Jahr) zu Ende geht. Zur Weihnachtszeit verweist die Gans im Gänsebraten auf ihren Bezug zur Sonne, die ihren tiefsten Punkt erreicht hat – „gestorben“ ist – und nun neu erstehen wird.

Die Wachsamkeit der Gänse ist geradezu sprichwörtlich. Die Gänse der Juno bewahrten Rom der Legende nach vor einem heimlichen Angriff. Die Kelten sahen in der Gans ein Krafttier für die Familie und vor allem die Elternschaft. Gänse sind sehr soziale Wesen und bilden starke Gruppenverbände, die vor allem die Jungtiere aggressiv beschützen. Ihr Schnattern gilt dabei als lauter Warnruf.

Begegnet Dir die Gans im Leben, kann dies auf verschiedene Botschaften hindeuten: Es kann eine Warnung sein, vor einem bevorstehenden Ereignis. Oft steht dies in Beziehung zu Deinem Seelen- und Lebensweg. Die Begegnung fordert Dich dann auf, Dich darauf vorzubereiten und/oder auch die Verbindung mit einer starken Gemeinschaft zu suchen.
Als Krafttier hilft Dir die Gans, Deinen ureigensten schöpferischen Lebensweg zu gehen, dabei nicht in Opferhaltungen zu verfallen und so die „Königswürde“ zu erlangen.

Die Gans – Seelenvogel des bewussten Lebensweges



Bild © Thinkstock

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