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Unsere Pflanzengeister — Der Wacholder

28. Jan. 2017 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Mythen, Symbole, Pflanzengeister | 0 Kommentare

Ein Hang mit Wacholder und Erika

Andere Namen: Gehannlich, Jachelbeerstrauch, Jochondel, Jechel, Johannel, Kranewitt, Kronawitt, Kranawett, Kranebeere, Kranabeer, Krabier, Krammet, Kaddig, Kannlich, Machandel, Macholder, Queckholder, Räucherstrauch, Reckholder, Weihrauchbaum, Wechelder, Wechiltur, Wachel, Wackel, man kennt mehr als 150 verschiedene Bezeichnungen für den Wacholder!

Der botanische Name „juniperus“ wird unterschiedlich abgeleitet: Einerseits als „Beeren der Juno”, andererseits vom lateinischen juvenis = Jüngling/ Mädchen und parere = gebären, also „jungfräuliche Geburt”. Der Name „Wacholder“ tritt seit dem 15 Jahrhundert auf. Er ist aus dem althochdeutschen wehal (wachal) für kräftig, immergrün, Iebensfrisch abgeleitet, wird aber auch als „Wachhalter“ und „Lebendigmacher“ interpretiert. Dazu passt die wärmende, durchblutungsfördernde und allgemein stärkende Wirkung des Wacholders.

Beeren des Wachholders wurden bereits an steinzeitlichen Feuerstellen gefunden, was belegt, wie lange die Pflanze bereits genutzt wird. Wacholder diente als Bestandteil von Liebesmixturen, Männer trugen Beeren zur Steigerung ihrer sexuellen Leistungsfähigkeit bei sich. Das Verbrennen von Wacholder verhilft zu übersinnlichen Fähigkeiten, bricht den Bann von Flüchen und Verzauberungen und vertreibt Schlangen. Hierzu passt auch sein Name „Weihrauchbaum“, denn bevor der Weihrauch aus dem Orient seinen Weg zu uns fand, war der Wacholder DIE Räucherpflanze schlechthin. Sein Rauch wirkt desinfizierend und vertreibt alles Böse: "Eichenlaub und Kranewitt [=Wacholder]‚ des mag der Teufel nit." In Pestzeiten zündete man in den Städten Wacholderstämme als Feuerholz an als Schutz vor Ansteckung. Mit brennenden Scheiten räucherte man Krankenstuben aus und sagte dabei:

"In den gassen und ringen ettlich hundert feuer prinnen von kranwittholz weyrauch darzu, damit der lufft sich raynigen thu."

Wenn kleine Kinder kränkeln, müssen die Eltern Wolle und Brot in einen Wacholderbusch einer anderen Feldflur bringen und dabei sprechen:

„Ihr Hollen und Hollinnen
Hier bringe ich Euch was zu spinnen,
Und etwas zu essen
Und meines Kindes vergessen."

Auch andere Bräuche zeigen die schützende Wirkung des Wacholders: Wer ein Haus bauen will, der muss einen Wacholderstrauch ins Fundament legen, dann würde das Haus von bösen Geistern verschont.

Der Wacholder gilt aber auch als Herberge der „Unterirdischen”, der Zwerge. Ihre Schätze sieht man der Legende nach durch ein leuchten der Wacholderspitzen. Nach dem Volksglauben sind die ungeborenen Kinderseelen in den Blütenkelchen und in den Büschen des Wacholderstrauches verborgen. Der Wacholder galt früher als "Hüter der Schwelle" zwischen Leben und Tod. Man glaubte, die Seelen seien dem irdischen Dasein nicht unwiederbringlich verloren, sondern ihnen sei unter bestimmten Umständen wieder erlaubt, zurückkehren. Bis dahin würden sie sich im Wacholderbaum aufhalten, der ihnen Schutz gewährte. Daher auch der Name „Wachhalter“ (Wacholder). Die Lappen kennen den Brauch, in der Hütte eines gerade Verstorbenen, Wacholderzweige zu verbrennen. In manchen Gegenden schnitt man die so genannte "Lebensrute" aus dem Wacholder ‚ die ein gutes Weide- und Erntejahr versprach.

Der Wacholder — Hüter der Lebensschwelle

Bild © fotolia

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