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Zur Kunst der Radiästhesie

04. Jan. 2016 | Von: Stefan Brönnle | Kategorien: Geomantie, Phänomene, Radiästhesie | 0 Kommentare

Kirche, Megalith und eingezeichnete radiästhetische Phänomene

“Radiästhesie” bedeutet wörtlich “Strahlenfühligkeit”. Es ist die Kunst, meist mit Hilfe von bestimmten Werkzeugen wie dem Pendel oder der Wünschelrute, Aussagen z.B. über die Ortsqualität zu machen.

Bereits Tacitus benennt die virgula mercurialis, die "merkurische Rute", die zu besonderen weissagenden Zwecken benutzt wurde und die später unter dem Namen virgula divinatoria bekannt wurde. Häufigstes Werkzeug der Radiästhesie waren Stäbe oder Ruten der verschiedensten Ausführungen. Der Benediktinermönch und Alchimist Basilius Valentinus, der im späten 14. Jahrhundert in Erfurt gelebt haben soll, beschreibt sechs verschiedene Rutenarten: Die virgula lucente (Feuerrute),die virgula candente (Brandrute),die virgula salia (Springrute), die virgula fucilla (Schlagrute), die virgula trepidante (Heberute) und die virgula cadente (Unterrute). Die Kunst, mittels Stäben zu weissagen, wurde auch als "Rhabdomantie" bekannt. So ist auch der italienische Ausdruck für die Radiästhesie noch heute rabdomanzia.

Umfangreich beschrieben wurde die Radiästhesie aber erst ab dem 15. Jahrhundert. Vor allem Georg Bauer (1494-1555), latinisiert bekannt als Agricola, beschreibt in seinem Werk "De re metallica" ausführlich das Wesen das Rutengehens. Er ist es auch, der erstmals Erzadern mit Wasser in Verbindung bringt. Möglicherweise handelt es sich bei ihm um den Urvater des in der Radiästhesie gängigen Begriffs der "Wasserader". Ein ebenfalls wichtiges Datum in diesem Zusammenhang ist das gut 100 Jahre später (1665) erschienene Werk "Magnes sive de arte magnetica" von Athanasius Kircher, denn hier beginnt sozusagen die Radiästhesie zunehmend "physikalisch" zu denken. Pierre Gassendi, ein epikuräischer Philosoph und Zeitgenosse Kirchers äußert die Vermutung, das Universum bestehe - ganz dem Gedanken Epikurs folgend - aus winzigen Partikeln, den Atomen. Diese würden von den Metallen ausstrahlen und die Rute zum Ausschlag bringen.

Auch der Rosenkreuzer Robert Fludd spricht zu dieser Zeit davon, dass Erzadern "Strahlen" aussenden. Dies erscheint uns heute oft als selbstverständlich. Valentinus war jedoch noch 100 Jahre zuvor davon ausgegangen, Rutengänger würden vielmehr auf "Atmosphären" oder "Ätherkräfte" reagieren, die von oberhalb der Erdoberfläche in die Erde hineintreten um dann - verändert - aus der Tiefe wieder empor zu steigen. Ein Gedanke, den im 20. Jahrhundert Wilhelm Reich zur Erklärung des Rutenphänomens aufgriff, als er schrieb, der Ausschlag der Wünschelrute sei das Resultat des "orgonenergetischen Kontaktes" des Rutengängers mit dem Orgonfeld einer Wasserader. Dieser löse einen Orgonfluss im Körper des Rutengängers aus, der schließlich Muskeln zum Zucken bringe und die Rute ausschlagen ließe. Erneut erkennen wir hier den Äther als eine Kraft, die auch in der Radiästhesie durch ihre körperliche Wirkung als Wirkmodell zur Erklärung herangezogen wird.

Dennoch siegte das gängige physikalische Weltbild in der Theorie um das Verständnis der Wünschelrute, obgleich die Erklärung mit Hilfe eines “Ods" oder "Äthers" nie völlig ad acta gelegt wurde. Da aber die radiästhetische „Strahlung” nicht mit physikalischen Methoden gemessen werden konnte, fristete die Radiästhesie bis ins 20. Jahrhundert ein Dasein im Schatten der Naturwissenschaften Physik und Biologie. Wiederholt kam es zu spektakulären Experimenten, die das Phänomen beweisen oder widerlegen sollten. Ein besonders eindrucksvoller Test war der des französischen Biologen Armand Vire und des Geografen Henri Mager (1913), bei dem das ausgedehnte Netz römischer Steinbrüche unter der Stadt Paris als Versuchsfläche diente. Mehrere Rutengänger, u.a. der bekannte Pater Alexis Mermet bewiesen hier ihr Können, indem sie Tunnel und Hohlräume unterhalb eines Parks orteten.

Das Strahlungsfeld der Erde zeigt frequenzspezifische Inhomogenitäten auf. Solche Inhomogenitäten sind z.B. über unterirdischen Wasserläufen oder Bereichen verschiedener Bodenzusammensetzung festzustellen. Der Radiästhet reagiert auf diese Inhomogenitäten durch unbewusste Muskelkontraktionen, die sich im Ausschlag der Rute oder des Pendels niederschlagen.

Bei der vom Physiker und Radiästheten Reinhard Schneider vertretenen Theorie der »physikalischen Radiästhesie« (im Gegensatz zur sogenannten »mentalen Radiästhesie«) gilt die Wünschelrute als Antenne. Wie bei der Abstimmung der Antenne auf eine spezielle Frequenz (besser: Wellenlänge) wird hier die Wünschelrute mit bestimmten »Grifflängen« abgegriffen und somit in ihrer Wirkungslänge verändert. Dadurch ist wie bei der technischen Antenne die Abstimmung auf bestimmte Frequenzen, bzw Wellenlängen möglich. Durch diese Technik werden wir uns später auch den abstrahlenden Wellenlängen des elektrischen Stroms nähern. Bestimmten »Grifflängen«, also abgegriffenen Längen der Rute, können bestimmte Frequenzen und Qualitäten zugeordnet werden. Sämtliche radiästhetischen Methoden sind dennoch keine Messmethoden im wissenschaftlichen Sinne, sondern sogenannte »Mutungsmethoden«. Es ist daher unrealistisch, in diesem Zusammenhang von »Messen« zu sprechen, was leider häufig vorkommt.

Dennoch handelt es sich um ein reales Phänomen. Prof. König von der Technischen Universität München stellte in seiner Untersuchung im Auftrage des Bundesforschungsministeriums durch Doppelblindversuche mit künstlichen Magnetfeldern und Wasserleitungen fest, dass der Ausschlag einer Wünschelrute bei einem Radiästheten mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9999 Prozent nicht als Zufall anzusehen ist. Es handelt sich also um ein reales Phänomen, das jedoch, zugegebenermaßen, mit Subjektivität behaftet ist.

Seminartipp: Basisausbildung Physikalische Radiästhesie

Bild © Stefan Brönnle

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